Wie bereits den letzten Jahren zeigte der Chiemgau den Teilnehmern der Trachtenwallfahrt des Gauverband I seine „Kalte Schulter“. Leichter Nieselregen begleitete die knapp 2500 Frauen und Männer, Dirndl und Buam durch den Siegsdorfer Ortskern, als sich der lange Zug der Betenden in Richtung Maria Eck in Bewegung setzte. 103 Vereine des großen Gauverbandes hatten sich auch heuer wieder eingefunden um hinter ihren Fahnen gemeinsam betend ihre Anliegen zur Muttergottes auf dem „Ecker Berg“ zu tragen.
Das weithin hörbare Rosenkranz-Gebet der Trachtler brachte auch den Wettergott zur Einsicht und bis die Weihnachtsschützen aus Ettenberg (Berchtesgaden) die letzten Wallfahrer mit ihrem donnernden Salut vor dem Freialtar unterhalb des Klosters begrüßten, hatten sich die tief hängenden Nebel verzogen und es war spürbar wärmer geworden.
„Eure Bereitschaft zum gemeinsamen Gebet - auch bei schlechtem Wetter - zeugt von der Wertschätzung und Bedeutung dieser Wallfahrt in euren Vereinen und in euren Herzen“, freute sich Bruder Franz, der als Quardian des Klosters zusammen mit Pfarrer Thomas Gruber aus Heufeld / Bruckmühl den Festgottesdienst zelebrierte. Pfarrer Gruber berief sich in seiner Predigt auf den Begriff „Heimat“ als Kerngeschäft des menschlichen Daseins. „Heimat und Glaube sind wichtige „geistige Bodenschätze“ unserer Zeit verdeutlichte der Geistliche mit den drei Sichtweisen von Heimat und Galube - nach Innen, nach Oben und nach Vorn. Festlich gestaltet wurde die Messe von der Trachtenmusikkapelle Anger-Höglwörth.
Gauvorstand Peter Eicher und sein neuer Stellvertreter Michael Hauser dankten den Teilnehmern für die Treue zum „Glaubensbekenntnis“ Wallfahrt. Sie mahnten trotz langer Friedenszeit zum stetigen Gebet um Frieden und für die Opfer von Krieg, Gewalt und Terror und forderten die Teilnehmer auf, auch das Andenken an die vielen Gefallenen und Vermissten Soldaten der Weltkriege nicht ruhen zu lassen.
In Erinnerung an den vor Jahresfrist verstorbenen Gauehrenvorstand Max Reitner, der viele Jahre den Gauverband I vorbildlich geführt und weiter entwickelt hat, ließ Eicher ein Fahnenband segnen und heftete es als stetige Erinnerung an die Gaustandarte.